Das verlorene Alt-Berlin: ARD-Dokumentation. Buchtipp: Berlin von 1918–1989 und verschwundene Orte in Berlin

Das verlorene Alt-Berlin: ARD-Dokumentation. Buchtipp: Berlin von 1918–1989 und verschwundene Orte in Berlin

Jede Metropole hat ihre Wiege, ihren alten Kern, auch die deutsche Hauptstadt. Was aber ist vom historischen Alt-Berlin geblieben, welche Spuren hat es hinterlassen?

Geheimnisvolle Orte: Das verlorene Alt-Berlin
ARD TV-Tipp 20:15 Uhr, 4. März 2023

Die ARD-Dokumentation (Film von Eva Röger) rekonstruiert die Chronik des Verschwindens von Alt-Berlin und lässt durch aufwendige 3-D-Animationen, zum Teil neuentdecktes Archivmaterial und lebendigen Erinnerungen den alten Kern Berlins wiederauferstehen.

Jede Metropole hat ihre Wiege, ihren alten Kern, auch die deutsche Hauptstadt. Was aber ist vom historischen Alt-Berlin geblieben, welche Spuren hat es hinterlassen? Die Dokumentation rekonstruiert die Chronik des Verschwindens von Alt-Berlin und lässt durch aufwendige 3-D-Animationen, zum Teil neuentdecktes Archivmaterial und lebendige Erinnerungen den alten Kern Berlins wiederauferstehen.

Alt-Berlin, das ist die Gegend zwischen Alexanderplatz, Stadtschloss und Spittelmarkt.

Doch, wo einst die mittelalterliche Stadt mit geduckten Häusern, engen Gassen, Fachwerk und Kopfsteinpflaster, mit Kirchen und Klöstern zu finden war, bestimmen heute breite Straßen, Parkhäuser und DDR-Architektur die Stadtlandschaft.

Der alte Kern ist überbaut, abgerissen, zerbombt, gesprengt. Verschwundene, verlorene Identität einer Stadt. Nur wenige Spuren deuten darauf hin, dass Berlins Kern schon 800 Jahre alt ist. Die Stadt hat keinen Gründungsmythos. #

Was jedoch kaum bekannt ist: Berlin ist schon von Beginn an eine Erfolgsgeschichte. Heute erweckt der Schloss-Neubau oder die Allee Unter den Linden den Anschein, die historische Mitte der deutschen Hauptstadt zu sein, doch Berlin ist viel älter als die touristischen Prunkstücke.

Mit dem Bau des Roten Rathauses Mitte des 19. Jahrhunderts begann Alt-Berlin mehr und mehr unsichtbar zu werden. Historische Substanz verschwand, an den Reißbrettern entstanden immer wieder Visionen eines Zentrums ohne Altstadt.

Als vor genau einhundert Jahren die Metropole Groß-Berlin entstand, waren die schmalen Altstadt-Straßen immer noch lebendige Orte. Der großflächige Abriss begann unter den Nationalsozialisten, der Krieg zerstörte die Stadt massiv, die DDR-Stadtplanung löschte den alten Stadtgrundriss aus.

Alt-Berlin ist heute überbaut, die letzten Zeugnisse und Spuren – ein Fall für Stadtforscher und Archäologen. Die Suche beginnt immer wieder unter dem Asphalt. Überraschendes kommt ans Licht: die Grundpfeiler des mittelalterlichen Rathauses oder 4000 Skelette neben der Strasse zwischen Alexanderplatz und Potsdamer Platz.

Inzwischen werden 25.000 Quadratmeter rund um den Molkenmarkt und entlang der Grunerstraße untersucht. In den Sammlungen des Märkischen Museums und den Archiven Berlins liegen Relikte, Fragmente, Dokumente: Tausende Puzzleteile der Geschichte, die die alte Mitte nicht mehr selbst erzählen kann.

In der Dokumentation kommen Historiker, Archäologen, Stadtplaner und Zeitzeugen zu Wort. Eine geheimnisvolle Geschichte Alt-Berlins, spannend erzählt.

Der besondere Tag Buchempfehlungen

     

BERLIN – 1918–1989.
Die Stadt, die ein Jahrhundert prägte
von Sinclair McKay (Autor), Elisabeth Schmalen (Übersetzer), Johanna Wais (Übersetzer). HarperCollins Hardcover; 1. Edition (23. Mai 2023)
Buchzitat: »Man kann das zwanzigste Jahrhundert nicht verstehen, ohne Berlin zu verstehen; und man kann Berlin nicht verstehen, ohne die Erfahrungen der Menschen dort zu verstehen.«
Sinclair McKay, Berlin

Kaum eine andere Stadt stand im zwanzigsten Jahrhundert so sehr im Zentrum des Weltgeschehens wie Berlin: Ihr Aufstieg zur kosmopolitischen Metropole während der Weimarer Republik, der wirtschaftliche Absturz, die Machtübernahme der Nationalsozialisten, der Zweite Weltkrieg, ihre Teilung, die Wende und der Mauerfall.

Zwischen Kaufhäusern der Moderne, UFA-Studios, Uranium-Clubs und Rosinenbombern erzählt Sinclair McKay die Geschichte Berlins durch die Augen derer, die in ihr lebten: Vom idealistischen Wissenschaftler Albert Einstein bis zum Nazi-Architekten Albert Speer, von der Revolutionärin Rosa Luxemburg bis zum ersten deutschen Nachkriegsstar Hildegard Knef – von einfachen Hausfrauen, Büroangestellten, Zwangsarbeitern in einer Marmeladenfabrik oder übermütigen Jugendlichen, die das Dauerwellenverbot der Nationalsozialisten, umgingen.

Generationen von Berlinern gibt Sinclair McKay eine Stimme und zeichnet dabei ein fesselndes, lebendiges und mit neuen Details gespicktes Portrait dieser Stadt und ihrer Bewohner, die von den Ereignissen der Geschichte immer wieder durchgerüttelt wurden – ihren Überlebenswillen und ihren Sinn für Humor jedoch nie verloren.

Verschwundene Orte in Berlin
von Dennis Grabowsky (Autor). Bild und Heimat Verlag; 1. Edition (2. September 2019)
Buchzitat: Berlin blickt auf eine jahrhundertealte Historie zurück, die sich immer auch an seinem architektonischen Äußeren manifestiert.

Doch viele Stätten und Gebäude, die die Stadt einst geprägt haben, sind heute nicht mehr vorhanden sei es in Folge von Kriegszerstörungen, aus Gründen der Ideologie und Ökonomie oder schlicht deswegen, dass Räume, insbesondere urbane, naturbedingt einem steten Wandel unterliegen.

Das Buch Verschwundene Orte in Berlin beinhaltet ästhetisch ansprechende Fotografien von mehr als 100 berühmten und weniger prominenten verschwundenen Orten, deren mitunter bewegte Geschichte in kundigen Begleittexten erzählt wird.

Wo lagerten die Gebäudeteile des Ephraim-Palais, eines der schönsten Bürgerhäuser Berlins, seit ihrer Abtragung im Jahre 1935, bis der Rokokobau in den 1980er Jahren unter kuriosen Umständen nahe dem ursprünglichen Standort wiederaufgebaut wurde?

Welche Mythen ranken sich um den legendären Vergnügungstempel Haus Vaterland am Potsdamer Platz, der in den Goldenen Zwanzigern weltweit seinesgleichen suchte? Und wo sind heute noch Reste der Berliner Mauer zu finden?

   

Berliner Geheimnisse:
50 Spannende Geschichten aus der Hauptstadt (Geheimnisse der Heimat: 50 Spannende Geschichten) von Eva-Maria Bast (Autor), Jochim Stoltenberg (Autor). Bast Medien
Buchzitat: Berlin? Bunt. Lebendig. Kontrastreich. Und voller Rätsel, voller Geheimnisse:

Was macht ein kleines Metallpferd auf dem Dach von Schloss Charlottenburg? Wieso befinden sich in der Zionskirche rote Farbspuren, die das Wort „Freiheit“erkennen lassen? Und warum hängt in der Jägerstraße eine große Steintafel, auf der nichts mehr steht?

Diesen und 47 weiteren Fragen sind die Autoren Eva-Maria Bast und Jochim Stoltenberg nachgegangen. Gemeinsam mit kundigen Berlinern und unterstützt von der BERLINER MORGENPOST sind sie in der Hauptstadt auf die Suche nach rätselhaften Relikten der Vergangenheit gegangen, hinter denen große Geschichten stehen. Was sie herausfanden, hat die Autoren oftmals selbst verblüfft.

Entstanden ist eine erfrischend andere Möglichkeit, diese faszinierende Stadt zu entdecken. „ Ein spannendes Buch als Wegweiser zu den vielen Geheimnissen Berlins.“ Lothar de Maiziere, Vorsitzender der Stiftung Denkmalschutz Berlin. „Ein Buch, um Berlin neu zu entdecken – für Einheimische und Touristen.“ Carsten Erdmann, Chefredakteur BERLINER MORGENPOST.

Der besondere Tag Seiteninfos:
Das verlorene Alt-Berlin: ARD-Dokumentation. Buchtipp: Berlin von 1918–1989 und verschwundene Orte in Berlin
Berlin wie es einmal war: Von Prenzlauer Berg nach Pankow in drei Jahrzehnten, TV-Tipp. Buchtipp: Lost & Dark Places Berlin

  

 

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