31. Oktober 2022,
Eine Leiche zum Dessert
Murder by Death
berauschend skurrile US-Komödie
Alec Guinness, Peter Falk, Eileen Brennen, Peter Sellers
TV-Tipp heute
Eine Leiche zum Dessert ist eine US-amerikanische Krimikomödie aus dem Jahr 1976 mit Starbesetzung, die fünf berühmte Kriminalromanhelden und das sie umgebende Genre persifliert.
Handlung
Der exzentrische Millionär Lionel Twain lädt die fünf größten lebenden Detektive nebst Begleitung in sein Schloss ein, um zu beweisen, dass er der größte Kriminalist aller Zeiten sei. Er sagt voraus, dass Punkt Mitternacht jemand aus der Runde sterben und keiner in der Lage sein werde, das Verbrechen aufzuklären. Ansonsten würde er demjenigen eine Million Dollar zahlen.
Jeder ist sich schon im Vorfeld sicher, dass nur Twain der Täter sein kann, da er den Zeitpunkt und die Todesursache (zwölf Stiche mit einem Fleischermesser) genau voraussagt.
Zunächst jedoch wird gegessen, was durch die wenig konstruktive Zusammenarbeit des blinden Butlers Jamesir Bensonmum mit der taubstummen Köchin Yetta zu einem eher ungewöhnlichen Ereignis wird.
Alle sind überrascht, als es Punkt Mitternacht ausgerechnet Twain ist, der ermordet wird. Der Täter kann sich, da der Butler bereits vorher ermordet aufgefunden wurde und die Köchin sich als Schaufensterpuppe entpuppt, logischerweise nur noch unter den Detektiven und deren Begleitung befinden, die alle ein Motiv haben, wie sich im Laufe der von überraschenden und skurrilen Ereignissen begleiteten Erkundung des Hauses herausstellt.
Schließlich kommen die Gäste zur Ruhe, wobei jeder mit seinem Begleiter beinahe einem heimtückischen Mordversuch zum Opfer fällt. Alle treffen schließlich nacheinander in Twains Arbeitszimmer ein, aber am Schreibtisch sitzt der Butler, lebendig und ohne Blindheit.
Jeder gibt nun seine ganz eigene Theorie über die wahre Identität des Butlers und damit des Mörders zum Besten und fordert die Million Dollar, doch dann nimmt der Butler eine Gesichtsmaske ab. Er ist Lionel Twain, der sich nur tot gestellt hat und jetzt damit droht, der Welt das Versagen der Detektive preiszugeben, und es wird daher niemand die Belohnung erhalten.
Während die Gäste frustriert abreisen, zündet Twain sich eine Zigarette an und entpuppt sich nach Ablegen einer weiteren Maske und Hut als Yetta, die vermeintlich taubstumme Köchin.
Hintergrund
Eine Leiche zum Dessert avancierte zum Kultfilm, teils wegen der Starbesetzung mit Alec Guinness, Peter Falk, Peter Sellers, David Niven und Maggie Smith, aber auch wegen des skurrilen Humors. Drehbuchautor Neil Simon wollte eine Parodie auf sämtliche bekannten Kriminalromanhelden schaffen und ihre Eigenheiten und Macken zum Motiv des Films machen. Gegen Ende des Films taucht die folgende Dialogzeile auf, die Simons Gründe darstellt, die Geschichte zu entwerfen:
Ihr Kriminalhelden seid so lange so clever gewesen, dass ihr euch inzwischen wie Götter vorkommt. Mit der billigsten Effekthascherei führt ihr eure Leser an der Nase herum. Ihr quält sie mit aus den Fingern gesogenen Schlüssen, die keinen Sinn haben. Noch auf den fünf letzten Seiten führt ihr Charaktere ein, die im ganzen Buch mit keinem Federstrich erwähnt wurden. Bei Ihnen gibt es nicht den verstecktesten Hinweis, Informationen werden zurückgehalten, damit nur keiner errät, wer der Täter ist.
Der Film macht sich all dies zu eigen; der Zuschauer sucht vergebens nach einem Sinn im Verlauf der Handlung und vor allem in dem absichtlich völlig verwirrenden Ende.
Der bedeutende Schriftsteller Truman Capote, der als Lionel Twain den Antagonisten der Detektive spielt, hatte dagegen mit Kaltblütig 1966 einen Tatsachenroman zum Thema Mord verfasst, der ohne diese Tricks auskam und damit das Genre von Grund auf revolutionierte: Mit Recht darf Lionel Twain sich am Ende des Films daher den größten aller Kriminalisten nennen.
Der besondere Humor des Filmes liegt auch im Zusammentreffen der zum Teil skurrilen Figuren. So müssen der blinde Butler und die taubstumme Köchin zusammenarbeiten; Inspektor Sidney Wang verwirrt seine Kollegen durch seine Wortverdrehungen und mangelhaften Grammatikkenntnisse, sodass er sich die Frage gefallen lassen muss, wie ein so genialer Detektiv den bestimmten Artikel nicht korrekt verwenden kann.
Von der Grundstruktur (zehn Personen werden zu einem abgelegenen Ort eingeladen, an dem sich anschließend mysteriöse Morde ereignen) ähnelt die parodierende Filmhandlung zudem dem mehrmals verfilmten und dramatisierten Roman Zehn kleine Negerlein von Schriftstellerin Agatha Christie von 1939.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Eine_Leiche_zum_Dessert
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Filmparodie
Eine Leiche zum Dessert
Peter Falk: Sam Diamond
David Niven: Dick Charleston
Peter Sellers: Sidney Wang
Alec Guinness: Jamesir Bensonmum
Maggie Smith: Dora Charleston
Eileen Brennan: Tess Skeffington
James Coco: Milo Perrier
Truman Capote: Lionel Twain
Elsa Lanchester: Jessica Marbles
Richard Narita: Willie Wang
James Cromwell: Marcel
Nancy Walker: Yetta
Estelle Winwood: Miss Withers
Robert Moore (Regisseur)
Alterseinstufung: Freigegeben ab 12 Jahren
Format: DVD
Bonusmaterial:
Gespräch mit Neil Simon (Dokumentation)
Filmografien: Besetzung, Regisseur, Autor
Verschiedene Trailer